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ihre Kleider. Da liefen alle schreiend davon. Sie glaubten, das fremde Thier wolle sie beien und verfolge sie noch mit seinem schwarzen Hauche.
Am ntzlichsten wurde das Feuer fr die Bearbeitung der Metalle. Es gibt Lnder, z. B. Spanien, wo in alten Zeiten Gold, Silber, Kupfer und andere Metalle in solcher Menge waren, da sie aus der Oberflche der Erde hervorschimmerten. Der Regen hatte die Erde weggesplt, und groe Stcke dieser Metalle lagen nun offen da. Aber diese kostbaren Erzeugnisse, die bei uns so hohen Werth haben, wurden damals als un-ntze Masseil kaum beachtet. Von dem blinkenden Golde und Silber hauete man sich wohl Stcke mit einem Steine herunter und hing sie sich zum Putze um. Dagegen mute gewi das harte Eisen, welches gar nicht glnzt und doch von allen Me-tallen das ntzlichste ist, lange unbenutzt liegen bleiben. Wir finden deshalb auch, da in alten Zeiten das Kupfer weit mehr im Gebrauche war, als das Eisen, selbst da man das Feuer schon kannte. Mit der Zeit jedoch lernte man auch das harte Eisen im Feuer bearbeiten. Seitdem konnte man alle frheren Werkzeuge, besonders den Pflug, weit bequemer und dauerhafter machen und fo den Ackerbau um vieles vervollkommnen.
Als die ersten nthigsten Bedrfnisse befriedigt waren, erfanden die Menschen auch Manches, was dazu dient, das Leben zu erheitern und zu verschnern. Denn das Gefhl fr das Schne und fr die erheiternden Knste des Lebens ist dem Menschen angeboren und erwacht immer, sobald er jener ersten Sorge berhoben ist. So erfand schon Jubal eine Art von Harfe und Either.
12. Entstehung der ersten Staaten.
Wie in der Beschftigung mit dem Ackerbau alle Cultur wurzelt, so haben sich in ihr auch die ersten Staatsverhltnisse gebildet. Der Ackerbau fhrte ja zu festen bleibenden Wohn-
i
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sie das geische Meer hinauf, von den griechischen Ksten und Inseln nach den kleinasiatischen Ksten und grndeten verschie-dene Kolonien. Als aber die Griechen selbst ein seefahrendes und mchtiges Volk wurden, wandte sich ihr Handel nach der nordafrikanischen Kste. Hier, wo jetzt Tunis, Algier und Tripolis liegen, grndeten sie viele Städte, unter anderen Utlka, Adrumetum, Hippo, Tunis, Gro- und Klein-Lep-tis und, die wichtigste von allen, Karthago. Diesen gegen-ber legten sie auch auf den Inseln teilten und Sardinien Kolonien an.
Aber am wichtigsten war ihr Handel nach Spanien. Wohl mochten sie staunen, als sie zum erstenmal den Voden dieses Landes betraten. Hier lagen Gold, Silber und andere kostbare Metalle offen am Tage, und ganze Massen hiervon schleppten sie auf ihre Schiffe. Alle alten Gerthe aus Holz, Stein oder Eisen wurden zurckgelassen und mit goldenen oder silbernen vertauscht. Sogar ihre hlzernen mit Blei gefllten Anker wurden mit Gold und Silber gefllt. Die alten Einwohner des Landes, die den Werth dieser kostbaren Metalle nicht kannten, wunderten sich hoch auf, als sie die fremden Männer so gierig darnach greifen sahen. Sie trugen ihnen genug entgegen und tauschten sich dafr allerlei bunte Kleinig' ketten ein. Die Phnizier lieen es sich iit diesem Goldlande guter Dinge sein und durchstreiften es von einem Ende zum anderen. Das sdwestliche Spanien, in welchem das meiste Gold und Silber gefunden wurde, nannten sie Tarsis oder Tartessus. Hier war der Hanpisitz ihrer Kolonien; hier grn-beten sie unter andern Kalpe, Carteja, Gades (Kadix), Malaga (Malaga) und Hisplis (Sevilla). Selbst dem Lande sollen sie einen audent Namen gegeben haben. Frher hie es Jberta, von dem groen Flusse Jbrus, jetzt Ebro. Sie aber sollen es Spania, d. i. Kaninchenland, genannt haben; denn Span bedeutet in ihrer Sprache Kaninchen. ^ ging nmlich die Sage, diese Thierchen htten so emsig dmt
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wohl auf Metall oder Steine. So wissen wir, da die Gesetze des Moses aus zwei steinerne Tafeln geschrieben waren. Das Schreiben selbst geschah vermittelst eines Griffels, den die Grie-chen Stlos, die Rmer Stilus nannten. Daher unser Wort Stil fr Darstellungsweise der Gedanken. Dieser Griffel war vorn zugespitzt uach Art unserer Federn. Bei hrterem Material mute auch dieser fester sein. Das Schreiben war dann mehr ein Einritzen ober Einhauen der Figuren. Von diesem Einritzen haben wir noch den Ausbruck Ri bei Zeichnungen.
16. Hieroglyphenschrift der Aegvptier.
Um irgend eine Sache dem Auge darzustellen, war es das Natrlichste, man zeichnete sie, wenn auch mit roher Kunst, wirklich hin. So deutete der hingemalte Lwe den wirklichen Lwen, das hingemalte Auge das wirkliche Auge an. Um Zeit, Raum und Mhe zu ersparen, fing man an, die Bilder abzu-krzen. Man zeichnete nicht mehr das Ganze, sondern nur den vorzglichsten Theil desselben, so ba man sich die anberen ergnzenben Theile leicht hinzudenken konnte. Der Kopf eines Menschen bezeichnete schon den ganzen Menschen; eine Sturm-leiter die Belagerung einer Stobt, zwei Hnbe, die Schild und Bogen hielten, eine Schlacht. So hatte man eine Schrift, dii aus lauter kleinen Silbern beftanb, von benen jedes dem Gegenstand mglichst genau entsprach.
Nun gibt es aber auch Manches, bcts sich nicht an und fr sich abbilden lt. Wie sollte man Eigenschaften, als Muth, Wachsamkeit, Strke, Flei u. s. w. bezeichnen? Hier nahm man seine Zuflucht zu Aehnlichkeiten. Um z. B. Muth zu be-zeichnen, mute mau in der Natur etwas aufsuchen, welches sich hierdurch auszeichnete. Man fand den Lwen, und fo bezeichnete der hingemalte Lwe den Muth. Ebenso der Stier die Strke, die Biene den Flei, das offene Auge die Vorsicht, ein hingestreckter Mensch mit geschlossenen Augen den Schlaf,
I
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76
diesem fehlte wieder gerade das, womit jener reichlich versehen war. Was war also der natrlichste Gedanke? Sie tauschten mit einander. Diese Art Handel ist noch jetzt bei den Wilden in Amerika. Schtzung des Werthes nach dem Augenmae bestimmt dabei den Preis.
Jedoch war ein derartiges Tauschen nicht immer mg-lich. Denn wie htte man auch immer denjenigen auffinden knnen, der das, was man gerade brauchte, berflssig besa, und zugleich das wieder bedurfte, was man ihm zum Tausche anbieten konnte! Daher sahen die Menschen sich bald in die Nothwendigkeit versetzt, der ein Drittes sich zu einigen, fr dieses einen Werth festzusetzen, und nach diesem Werthmesser den Handel zu treiben. Natrlich mute es etwas sein, das nicht zu hufig gefunden wurde, nicht zu gemein war. Man mochte anfangs Stcke von sehr kostbarem Holze, prachtvolle Muscheln, ausgesuchte Frchte, z. B. Datteln, hierzu gebrauchen. Dabei blieb aber das Mittel, auseinander zu kommen, noch immer hchst unvollkommen. Wie leicht konnten die Muscheln zerbre-chen, das Holz vermodern, die Frchte in Fulni bergehen!
Sobald man aber die Metalle kennen und schmelzen ge-lernt hatte, war allen Unbequemlichkeiten abgeholfen. Diese, die ihrer Ntzlichkeit und Seltenheit wegen berall geschtzt werden, die man durch Schmelzen in kleine Stcke zertheilen kann, deren jedes wieder seinen Werth hat, die wegen ihrer Hrte von langer Dauer sind und leicht von einem Orte zum anderen hinbergeschafft werden knnen; diese waren zu einem allgemeinen Werthmesser ganz geeignet. Anfangs wog man das Metall und gab es in greren oder kleineren Stcken gegen das hin, was man kaufen wollte. So tragen noch wohl jetzt Kaufleute in China dnne Silberplatten bei sich, von denen sie bei Handelsgeschften mit einer Scheere das fr die erkaufte Waare erforderliche Stck Silber abschneiden. Spterhin wurde in das Metall ein Zeichen gegraben oder gestempelt, wie viel es an Werth betrage, und noch spter geprgt, mit ver Be-
I
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daß das Fleisch bald mürbe und eßbar wird. Statt der Brühe
dient ihnen ein wenig salziges Meerwasser. In Indien fand
man ein Gefäß von Birkenrinde, welches statt eines Kessels diente.
In diesem wurde vermittels hineingeworfener glühender Steine
das Wasser und dadurch das Fleisch gekocht. Der berühmte
portugiesische Seefahrer Ma gell an, der im sechzehnten Jahr-
hundert lebte, soll aus einer der Marianen - Inseln, die östlich
von China liegen, ein Volk angetrosfen haben, das noch gar
keinen Begriff von Feuer hatte. Als er mit seinen Schiffsge-
sährten ein Feuer anmachte, staunten sie wie über ein Wunder.
Sie meinten, es sei ein wildes Thier, welches Holz fresse. Nur
mit Angst traten sie etwas näher und stierten mit großen Augen
das Wunderthier an. Plötzlich ergriff die Flamme ihre Kleider.
Da liefen alle schreiend davon. Sie glaubten, das fremde Thier
wolle sie beißen und verfolge sie noch mit seinem schwarzen
Hauche.
Am nützlichsten wurde das Feuer für die Bearbeitung der
Metalle. Es giebt Länder, z. B. Spanien, wo in alten Zeiten
Gold, Silber, Kupfer und andere Metalle in solcher Menge
waren, daß sie aus der Oberfläche der Erde hervorschimmerten.
Der Regen hatte die Erde weggespült, und große Stücke dieser
Metalle lagen nun offen da. Aber diese kostbaren Erzeugnisse,
die bei uns so hohen Werth haben, wurden damals als unnütze
Massen kaum geachtet. Von dem blinkenden Golde und Silber
hauete man sich wohl Stücke mit einem Steine herunter und hing
sie sich zum Putze an. Dagegen mußte gewiß das harte Eisen,
welches gar nicht glänzt und doch von allen Metallen das nütz-
lichste ist, lange unbenutzt liegen bleiben. Wir finden deshalb
auch, daß in alten Zeiten das Kupfer weit mehr im Gebrauche
war als das Eisen, selbst da man das Feuer schon kannte. Mit
der Zeit jedoch lernte man auch das harte Eisen im Feuer bear-
beiten. Seitdem konnte man alle früheren Werkzeuge, besonders
den Pflug, weit bequemer und dauerhafter machen und so den
Ackerbau um vieles vervollkommnen.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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sum Tausche anzubietea vermogte. Daher sahen die Menschen
sich bald in die Nothwendigkeit versetzt, über ein Drittes sich
zu vereinigen, für dieses einen Werth festzusetzen, und nach diesem
Werthmcsser einzukaufen und äuszukaufen. Natürlich mußte es
etwas sein, das nicht zu häufig gefunden wurde, nicht zu gemein
war. Man mogte anfangs Stücke von sehr kostbarem Holze,
prachtvolle Muscheln, ausgesuchte Früchte, z. B. Datteln, hiezu ge-
brauchen. Dabei blieb aber das Mittel, auseinander zu kommen,
noch immer höchst unvollkommen. Wie leicht konnten die Muscheln .
zerbrechen, das Holz vermodern, die Früchte in Fäulnis übergehen!
Sobald man aber die Metalle kennen und schmelzen gelernt
hatte, war allen Unbequemlichkeiten abgeholfen. Diese, die ihrer
Nützlichkeit und Seltenheit wegen überall geschätzt werden, die
man durch Schmelzen in kleine Stücke zertheilen kann, deren jedes
wieder seinen Werth hat, die wegen ihrer Härte von langer Dauer
sind und leicht von einem Orte zum andern hinübergeschafft wer-
den können; diese waren zu einem allgemeinen Werthmesser ganz
geeignet. Anfangs wägte man das Metall und gab es in größeren
oder kleineren Stücken gegen das hin, was man kaufen wollte.
So tragen noch jetzt die Kaufleute in China dünne Silberplatten
bei sich, von denen sie bei Handelsgeschäften mit einer Scheere
das für die erkaufte Waare erforderliche Stück Silber abschneiden.
Späterhin wurde in das Metall ein Zeichen gegraben oder gestem-
pelt/ wie viel es an Werth betrage und noch später geprägt mit
der Bestimmung, was es im Handel und Wandel gelten solle.
Deshalb heißt es auch bei uns Geld. Es heißt auch wohl
Münze, von dem lateinischen Worte monéta,, d. i. Erinnerungs-
zeichen. Und weil die alten Römer auf ihre Münzen gewöhnlich
ein Thier prägten, so bekam bei ihnen das Geld den Namen
pecunia, von dem Worte p60u8, welches Thier heißt. Auf den
ältesten griechischen Münzen war ein Ochs, abgebildet, und hienach
hießen sie auch selbst so. Die Israeliten nannten nach dein vor-
züglicheren Metalle, aus welchem ihr Geld bestand, dasselbe
Silberlinge, wie die Römer später das ihrige argcutum, die
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Gegenden. Es war vielmehr nörhig, häufige Ruheplätze ¿u wäh-
len , um das Schiss auszubessern, die Waaren sicher nieder zu
legen, vor allem aber, um in der neuen Gegend den Handel zu
erhalten und von dort aus weiter zu verbreiten. Eine solche
Niederlassung in einem fremden Lande nennt man Kolonie.
Der erste Landungsort der Phönizier war wohl die naheliegende
Insel Cypern, wo sie sehr früh Kupferbergwerke entdeckten.
Unser „Kupfer" führt noch von dieser Insel Cyprus oder
Cuprns seinen Namen. Dann segelten sie nach Kreta, dein
heutigen Kandia. Anfangs erschienen sic nur als Seeräuber.
Von hier segelten sie das ageische Meer hinauf, von den griechi-
schen Küsten und Inseln nach den kleinasiatischen Küsten und
gründeten verschiedene Kolonien. Als aber die Griechen selbst ein
seefahrendes und mächtiges Volk wurden, wandte sich ihr Handel
nach der nordafrikanischen Küste. Hier, wo jetzt die großen Raub-
staaten Tunis, Algier und Tripolis liegen, gründeten sie
viele Städte, unter andern Utlka, Adrumet, Leptis, und
die wichtigste von allen Karthago. Diesen gegenüber legten
sie auch auf den Inseln Sizilien und Sardinien Ko-
lonien an.
Aber am wichtigsten war ihr Handel nach Spanien. Wohl
mogtcn sie staunen, als sie zum erstenmal den Boden dieses Lan-
des betraten. Hier lag Gold, Silber und andere köstliche Metalle
offen am Tage, und ganze Massen hievon schleppten sie auf ihre
Schiffe. Alle alten Geräthe aus Holz, Stein oder Eisen wurden
zurückgelassen und mit goldenen und silbernen vertauscht. Sogar
ihre hölzernen mit Blei gefüllten Anker wurden mit Gold und
Silber gefüllt. — Die alten Einwohner des Landes, die den
Werth dieser kostbaren Metalle nicht kannten, wunderten sich hoch
auf, als sie die fremden Männer, so gierig danach greisen sahen.
Sie trugen ihnen genug entgegen und tauschten sich dafür aller-
lei bunte Kleinigkeiten ein. Die Phönizier ließen cs sich in diesem
Goldlande guter Dinge sein und durchstreiften es von einem Ende
zum andern. Die Gegend, in welcher das meiste Gold gefunden
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Karavanen, die das fürchterliche, vom Wime aufgewühlte '
oder von Sonnenstralen erhitzte endlose Sandmeer mit ih-
ren Kameelen durchziehen, grüne Plätze und frisches Wasser.
Die fruchtbaren Länder jenseits der Wüste längs dem Flusse
Niger, Nigritien oder Sudan genannt, begriffen die Alten
unter dem allgemeinen Namen Äthiopien.
An der Nordküste von Afrika lagen insbesondere folgende
einzelne, Länder:
1) Nu midien, nur von nomadischen Völkern bewohne, von
denen es auch seinen Namen führt; denn Numidien ist so
viel als Nomadenland.
2) Das Gebiet von Karthago, von dem schönen Vor-
gebirge bis zu der großen Syrtis. Es gehörte dazu a) das
eigentliche Gebiet von Karthago, das jetzige Reich Tunis,
ein sehr fruchtbares Land, mit den Städten Karthago, Utlka
Adrumetum re.; b) das Land zwischen der großen und
kleinen Syrtis, das heutige Reich Tripolis, sandig und bloß
von Nomaden bewohnt.
3) Die fruchtbare griechische Kolonie Cyrenaika, mit den
Städten Cyrene und Barka.
4) Marmarika, nlit großen Sandwüsten und nur von No-
madenstämmen bewohnt.
5) Ägypten, von Libyen und Mamarika bis zum arabischen
Meerbusen, an beiden Seiten des Nils. Die benachbarten
Araber nennen es Mesr, die Hebräer Mizraim, welches beide
eine Grenze bedeutet.
6) Äthiopien, oberhalb von Ägypten, stand wegen seines
Reichthumes an Gold, Elfenbein, Ebenholz und Rauchwerk
von frühester Zeit her mit diesem durch Handel in Ver-
bindung; besonders berühmt war die Provinz Meroe. Die
Äthiopier zeichnen sich durch eine glänzend schwarze Farbe aus.-
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reichen Manne die Rede ist: „'Es war ein reicher Mann, der
kleidete sich in Purpur." — Und weil die Färberei bei den
Phöniziern durchgehends in der Wolle geschah, so mußte die
Weberei mit der Färberei in genauer Verbindung sichen.
Eden so soll sie ein Zufall auf die Erfindung des Glases
geführt haben. Schiffer wollten sich am Ufer eine Mahlzeit
bereiten. Und als es ihnen an Steinen zu einem Herde fehlte,
nahmen sie Stücke Salpeter aus ihrer Schiffsladung und fetzten
ihre Töpfe daraus. Der Salpeter schmolz im Feuer, permischte
sich mit dem Sande und der Asche und bildete zum Erstaunen
der Schiffer einen glänzenden Strom, der, kalt geworden, den
schönen durchsichtigen Stein, das Glas, gab. Anfangs wurde
es nur zum Putze gebraucht und den Edelsteinen gleich geschätzt.
Die Phönizier wußten hieraus allerlei Spillsaebeit zu verfertigen,
die sie bä fremden Völkern sehr theuer verkauften. Nachher
verfertigten sie mit Hülfe der Äghptier auch Fenster, Spiegel
und verschiedene Gesäße aus demselben. Noch um die Zeit der
Geburt Christi war das Glas im hohen Preise. Kein König
konnte ein Haus mit Glasfernstern bezahlen. Spiegel hatte man
wohl, aber nicht von Glas, sondern von geschliffenem Metalls.
Goldene Pokale waren gar nichts Seltenes, wohl aber gläserne;
diese galten für einen ganz ungewöhnlichen Lurus. — Wie viele
andere Erfindungen mögen von diesem gewerblustigen betriebsamen
Völkchen ausgegangen sein! Die Rechenkunst wird noch ausdrück-
lich als ihre Erfindung angegeben; ihr Handel mußte nothwendkg
auf dieselbe führen. Von ihrer Erfindung der Buchstabenschrift
ist bereits früher Erwähnung geschehen. Wie sehr sie in der
Baukunst erfahren waren, benreiset der prachtpolle Tempel in
Jerusalem, welchen Salomo durch phönizische Künstler, welche
ihm von dem Könige Hiram zugesendet wurden, aufführen ließ.
29. Blüthe Phöniziens. — Untergang derselben.
Durch einen so ausgebreiteten Handel und Verkehr über alle
Länder und Meere hin waren die Phönizier das reichste und
6*
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ihre Kleider. Da liefen alle schreiend davon. Sie glaubten,
das fremde Thier wolle sie beißen und verfolge sie noch mit
seinem schwarzen Hauche.
Am nützlichsten wurde das Feuer für die Bearbeitung der
Metalle. Es gibt Länder, z. B. Spanien, wo in alten Zeiten
Gold, Silber, Kupfer und andere Metalle in solcher Menge
waren» daß sie ans der Oberfläche der Erde hervorschimmerten.
Der Regen hatte die Erde weggespült, und große Stücke dieser
Metalle lagen nun offen da. Aber diese kostbaren Erzeugnisse,
die bei uns so hohen Werth haben, wurden damals als un-
nütze Massen kaum beachtet. Von dem blinkenden Golde und
Silber hauete man sich wohl Stücke mit einem Steine herunter
und hing sie sich zum Putze an. Dagegen mußte gewiß das
harte Eisen, welches gar nicht glänzt und doch von allen Me-
tallen das nützlichste ist, lange unbenutzt liegen bleiben. Wir
finden deshalb auch, daß in alten Zeiten das Kupfer weit mehr
im Gebrauche war, als das Eisen, selbst da man das Feuer
schon kannte. Mit der Zeit jedoch lernte man auch das harte
Eisen im Feuer bearbeiten. Seitdem konnte man alle früheren
Werkzeuge, besonders den Pflug, weit bequemer und dauerhafter
machen und so den Ackerbau um vieles vervollkommnen.
Als die ersten nöthigsten Bedürfnisse befriedigt waren, er-
fanden die Menschen auch Manches, was dazu dient, das Leben
zu erheitern und zu verschönern. Denn das Gefühl für das
Schöne und für die erheiternden Künste des Lebens ist dem
Menschen angeboren und erwacht immer, sobald er jener ersten
Sorge überhoben ist. So erfand schon Jubal eine Art von
Harfe und Cither.
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12. Entstehung der ersten Staaten.
Wie in der Beschäftigung mit dem Ackerbau alle Cultur
wurzelt, so haben sich in ihr auch die ersten Staatsverhältnisse
gebildet. Der Ackerbau führte ja zu festen bleibenden Wohn-
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